- Hochspannungstechnik
- Hochspannungstechnik,Teilgebiet der Elektrotechnik, das die Gesamtheit der Verfahren und Techniken (einschließlich der Geräte) zur Erzeugung, Isolation, Messung, Übertragung u. a. von Hochspannungen sowie ihrer Anwendung umfasst. Die Erzeugung von Hochspannung erfolgt mit besonderen Hochspannungsgeneratoren oder aus einer vorgegebenen Spannung durch Höhertransformieren mithilfe von Transformatoren (bei Wechselspannungen) beziehungsweise Vervielfacherschaltungen (bei Gleichspannungen; z. B. Greinacher-Schaltung, Kaskadenschaltung). - Das Hauptanwendungsgebiet der Hochspannungstechnik ist die elektrische Energieübertragung. Bei gleicher Leistung sind die Stromstärke und damit die Stromwärmeverluste in den Leitern umso kleiner, je höher die Spannung ist. Große Leistungen können daher über größere Entfernungen nur mit Hochspannung übertragen werden, was jedoch einen erhöhten Isolationsaufwand erfordert. Die Höhe der verwendeten Spannung hängt von der Leistung und von der Entfernung ab. Wegen der einfacheren Umsetzung der Spannung in Transformatoren wird die elektrische Energie im Allgemeinen als Drehstrom übertragen (Hochspannungsdrehstromübertragung), mit Rücksicht auf die Verbundwirtschaft mit genormten Spannungen bis 765 kV. Für sehr große Entfernungen sowie als elastische Netzkuppelung benutzt man die Hochspannungsgleichstromübertragung. Außer zur Energieübertragung wird Hochspannung auch bei Röntgenanlagen, zur Speisung von Sende- und Fernsehbildröhren, bei Elektronenmikroskopen, Teilchenbeschleunigern, Elektrofiltern u. a. eingesetzt.O. Hasenpusch: H. Einf. u. Grundlagen (1991);H. Theoret. u. prakt. Grundlagen, Beitrr. v. M. Beyer u. a. (Neuausg. 1992);M. Minović u. Piérre Schulze: H. (1992).
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Hoch|span|nungs|tech|nik, die <o. Pl.>: die Erzeugung von ↑Hochspannung (1) betreffende Technik.
Universal-Lexikon. 2012.